Die Mitarbeiter haben schon früher davon gewusst 🙂
Seit ein paar Wochen haben wir die Community Version von Seafile eingerichtet. Den Dienst findet ihr unter https://share.informatik.tu-darmstadt.de.
Seafile ist ein Dienst wie Drobox, nur mit dem Unterschied, dass die Daten auf unseren Server liegen. Dies ist insbesondere beim Tausch / Bereitstellen von Dokumenten und Dateien wichtig, die dem deutschen Datenschutz unterliegen. Auch Dokumente wie zum Beispiel „Papers“, Patentanträge etc. pp. sollten nicht im Ausland gespeichert werden. Zwar gibt es immer die Möglichkeit die Daten zusätzlich mit z.B. verschlüsselten Containern zu sichern, das wiederum erschwert allerdings den Tausch untereinander.
Da in meiner Gegenwart nicht selten der Wunsch geäußert wurde eine Möglichkeit zu haben, Daten (sicher) zu tauschen ( und auch selbst immer an neuen Alternativen interessiert bin), habe ich mir Seafile angeschaut und eingerichtet.
Im Gegensatz zu Owncloud (viel zu komplex, schwer zu handhaben und kaputte Synchronisation), hat sich Seafile einzig der Dateisynchronisation verschrieben.
Als Kern benutzt es Git, was ebenfalls die Funktion mit sich bringt, nur geänderte Blöcke replizieren zu müssen. Einzig das nette Feature – LAN Synchronisation – von Dropbox, beherrschen die Clients (noch) nicht. Daher werden die Dateien immer vom Server zum Client synchronisiert.
Während Dropbox ausschließlich mit Ordnern arbeitet, gibt es unter Seafile zwei Organisations- „Elemente“: Bibliotheken und Ordner.
Beim erstmaligen Login (wofür ein ISP(RBG) Account notwendig ist), wird automatisch die Bibliothek „Meine Bibliothek“ erstellt. Darin können dann die Ordner und Dateien abgelegt werden.
Zur besseren Verwaltung und Strukturierung lassen sich weitere Bibliotheken anlegen. Dies ist z.B. praktisch, wenn man berufliches und privates strikter trennen möchte. Beim synchronisieren lassen sich die Bibliotheken separat auswählen, ähnlich wie bei Dropbox mit Ordnern.
Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit Ordner direkt verschlüsseln zu lassen, was allerdings das Freigeben (z.B. über einen Freigabelink) ausschließt.
Wichtig und bitte beachten:
Der Seafile Server läuft aktuell noch im Testbetrieb mit der Community Version. Zum einen möchte ich sehen wie gut der Dienst im Laufe der nächsten Monate angenommen und genutzt wird, zum anderen möchte ich wissen, wie viele Lizenzen ich erwerben müsste 🙂
Die Community Version hat aus administrativer (aka -> meiner) Sicht drei Nachteile:
- Der Dienst wird jeden Sonntag um 2Uhr (am) angehalten um den Garbage Collector aufzurufen, da nur die Enterprise Version dies online kann. Dieser sorgt dafür das nicht mehr benötigte Blöcke auf der Festplatte wieder freigegeben werden. In diesem Zeitraum ist share.informatik… nicht erreichbar.
- Kein LDAP Abgleich. Ich muss also die nicht mehr vorhandenen Benutzer selbst aus der Datenbank löschen …
- Eingeschränkte Clusterfähigkeit. Im Hintergrund arbeiten zwei Seafile Server deren Anfragen von einem der aktiven HA-Proxy Server kommen. Da Seafile davon nichts weiß, trifft es auch keine Vorkehrungen. Das ist alles unproblematisch solang ein nativer Seafile Client verwendet wird. Kritisch wird es erst, wenn Dateien über das Webfrontend (https://share.informatik.tu-darmstadt.de) hochgeladen werden. Dann kann es passieren, dass etwas passiert, was nicht passieren soll … (liegt am Memcacheserver). Wie gesagt, nur beim Upload und kleineren Unstimmigkeiten, was die Profile angeht (Avatare …).
Dann kommt natürlich noch ein wichtiger Wert zum tragen: 1GB
Dies ist der Speicherplatz den ich aktuell für jeden bereitstelle. Das ist zwar nicht Mainstream (Drobox / Strato / Google und Co bieten meist sehr viel mehr), aber für die meisten Anwendungsfälle im TU Bereich, sollte der Platz reichen 🙂
Was ich an dieser Stelle auch noch erwähnen sollte: Die Daten von Seafile werden aktuell nicht im Backup mit aufgenommen.
Über ein wenig Feedback würde ich mich natürlich auch freuen 🙂
Achja, Clients gibt es hier: http://seafile.com/en/download/